Sonntag, 23. März 2014

Erinnerungen / WIR schreiben TRIGGER



DAS IST EIN GEMEINSCHAFTSPROJEKT VON UNS.


Meine Eltern heirateten am 3. September 1965.
Nur wenige Stunden später kam ich auf die Welt, ich war das erste von 6 Kindern.
Mein Missbrauch begann kurz nach meiner Geburt. Ich wurde im 8 Schwangerschaftsmonat geboren, so wie meine Oma mir später erzählte, kam ich auf die Welt, weil meinVater meiner Mutter in den Bauch boxte.

Meine Mutter ließ mich im Krankenhaus zurück und verschwand. Mein Vater wurde gesucht undholte mich zu sich. Dort legte er mich in ein Gitterbettchen und verschwandebenso. Ich weiß nicht wie lange ich dort ohne Nahrung lag. Meine Oma lag zudem Zeitpunkt nach einer Magenoperation in der Klinik und eine Nachbarin verständigte sie, weil ich aufgehörthatte zu schreien. Sie verließ auf eigene Verantwortung die Klinik und kamgerade noch rechtzeitig, bevor ich starb.

Meine Großmutter nahm mich zu sich und ich bekam den Namen Ingrid Johanna. Bei meiner Oma und meinem Opa blieb ich die ersten 4 Jahre. Es waren schöne 4 Jahre, ich nannte meine Großmutter Mama. Meinen Opa sah ich damals nur selten, weil er noch eine Wohnung hatte und zu dem Zeitpunkt noch nicht bei meiner Oma lebte. Aber ich liebte beide sehr.

Meine Eltern lebten über der Wohnung meiner Großmutter, aber für mich waren sie bis dahin Fremde. Meine Oma erlaubte mir nicht, mit den „fremden“ Kindern zuspielen und ich sah die fremden Leute nur selten. Hin und wieder stritten sie mit meiner Großmutter und sie schrien sich an und manchmal weinte meine Oma, sie hatte ein blaues Auge oder blutete oft aus Wunden. Und eines Tages kamen diese Fremden und sagten, dass sie mein Vater und meine Mutter sind und ich musste mit ihnen gehen. Ich schrie nach Oma. Aber meine Oma schloß die Tür.
In der ersten Nacht bei ihnen wurde ich das erste Mal vergewaltigt. Ingrid starb während der Vergewaltigung und Grid und Johanna wurden geboren.


Ich erinnere mich:

Das mich meine Mutter festhielt und mir sagte, ich soll mich nicht so zieren. Dann zog mich mein Vater aus und legte sich auf mich. Ich erinnere mich auch an den Schmerz, als würde ich zerreißen. Ich erinnere mich auch an meine schwarzen Spangenschuhe, die ich sehen konnte, während er mich vergewaltigte. Danach weiß ich nichts mehr.
Das nächste was ich weiß, war das meine Mutter mich badete und eincremte und mir sagte, ich sei nun Papas kleines Mädchen. Ab dem Zeitpunkt habe ich mit dem Sprechen aufgehört. Ich weiß nicht wie lange ich nicht gesprochen habe. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits 2 Geschwister und das vierte Kind war unterwegs. Ich weiß auch nicht mehr, wie lange ich bei meinen Eltern blieb. Irgendwann kam ich wieder zurück zu meiner Oma, weil meine Mutter ins Krankenhaus kam und mein kleiner Bruder geboren wurde.

Ich erinnere mich, wie ich auf dem Schoß meines Vaters saß und meine drei Jährige Schwester auf dem Schoß meiner Mutter. Meine Mutter rauchte und dann drückte sie einfach die Zigarette auf meiner Schwester aus. Meine Schwester schrie furchtbar.

Kurz nach der Geburt meines Bruders – ich erinnere mich:

Ich musste Nachts oder früh morgens auf Toilette. Ich hörte wie das kleine Baby schrie und dann sah ich draußen im Flur den Fremden Mann von oben der zu mir runter rief: FANG!

Und ich hielt meine Arme auf, weil ich dachte er wirft mir eine Puppe zu, denn das was er hielt sah aus wie eine Puppe. Aber die Puppe prallte an meinem Bauch ab und fiel vor mir auf den Boden. Ich selbst bin durch den Aufprall nach hinten gefallen. Mein Bauch tat ganz doll weh. Ich habe mich aufgerappelt und nach der Puppe gegriffen. Aber es war keine Puppe es war ein Baby, das sich nicht mehr bewegte. Tomja und Tommi wurden geboren. Tommi wurde unser Beschützer.

Man sagte mir irgendwann, dass mein kleiner Bruder  behindert zur Welt gekommen sei. Ich selbst hatte über viele Jahre immer wieder die gleichen Albträume von einer Puppe die mir zugeworfen wurde und die ich nicht fangen konnte, die dann vor mir auf dem Boden aufschlug und zerbrach. Erst mit Mitte 20 erzählte mir meine Oma die Wahrheit. Die Albträume habe ich immer noch hin und wieder.

Zwischen meinem 4 und 9 Lebensjahr – Ich erinnere mich:

Eines Nachts bin ich weggelaufen. Es war Winter und ich rannte in den Wald. Ich blutete und mein Nachthemd war ganz rot von Blut. Ich versteckte mich unter einer Tanne und machte mich ganz klein. Aber man fand mich wieder.

Kurz nachdem ich eingeschult wurde, machte mich meine Oma mitten in der Nacht wach. Sie sagte ich solle aufstehen und mich anziehen. Danach brachte sie mich zu einem Taxi, das draußen auf mich wartete. Der Mann fuhr mich zu einem Haus.Ich musste mit ihm in das Haus gehen. Drinnen waren lauter Pinkfarbene Sessel. Ich musste mich in einem Sessel setzten und warten. Ich hatte meinen Lieblingsmantel an, er war hellblau. Ein junges Mädchen kam und brachte mir ein Glas Sekt, sie war sehr nett und sagte ich soll alles austrinken. Das hab ich auch getan, aber ich fand den Geschmack furchtbar und ich hatte Angst. Ich habe dann angefangen zu weinen. Aber das junge Mädchen sagte, ich soll jetzt stark sein und ich soll aufhören zu weinen. Dann wurde ich von ihr in einen Raum gebracht. Da waren viele Leute. Auch meine Eltern waren da. Die meisten waren Nackt. Meine Mutter saß nackt auf einen dunkelhäutigen Mann und mein Vater lag auf einem Mädchen, sie war nur wenig älter als ich. Ich musste warten und ich weiß noch, dass mir schlecht wurde vor Angst. Dann kam der dunkelhäutige Mann auf mich zu, er hatte einen großen Penis  und er lächelte mich an.

In dieser Nacht entstanden Rechts und Lings.

- ich weiß noch wie ich wieder in Omas Küche stand, sie trocknete mir die Tränen ab, dann wusch sie mich und cremte mich mit Penatencreme ein. Sie sagte,dass mein schöner hellblauer Mantel dreckig ist und dann machte sie unseren Küchenofen auf undwarf ihn hinein. Ich hab furchtbar geweint, weil das mein Lieblingsmantel war. Und ich schämte mich, weil ich ihn dreckig gemacht habe.

Kurz vor oder nach meinem 9. Lebensjahr kam eines Tages die Polizei, sie pochten an unsere Tür und meine Oma schob einen Schrank davor. Doch sie brachen die Tür ein. Meine Oma warf sich auf mich und ein Polizist warf sich auf Oma. Ich konnte irgendwie unter ihnen hervor krabbeln und rannte zur Tür. Doch draußen standen andere Polizisten. Einer fing mich und gab mich weiter an meine Mutter. Ich schrie und trat um mich. Ich biß meiner Mutter in den Arm. Aber sie hielt mich fest.
Mein Opa wurde verhaftet und ich musste bei meiner Schwester im Bett schlafen.

Dann gab es eine Gerichtsverhandlung, ich musste auf den Schoß eines Richters sitzen, er fragte mich ob Opa mich lieb hat. Und ich sagte: Ja mein Opa hat mich lieb. Er fragte ob Opa mich auch mal streicheln würde. Da bekam ich Angst und fing an zu weinen. Ich sagte ich will wieder zurück zu meiner Oma. Aber der Richter sagte nichts mehr.
Ich musste bei meinen Eltern bleiben. Erst mit Mitte 20 erfuhr ich, dass mein Opa wegen meiner Vergewaltigung von meinem Vater angezeigt wurde. Und meine Oma schwieg dazu. Ich fand alte Dokumente über die Gerichtsverhandlung. Mein Opa hat mich danach nie wieder berührt, ich bekam nie wieder einen Kuss von ihm, er starb ohne mich je wieder berührt zu haben, ich weiß nicht ob er für schuldig gehalten wurde, ob er deswegen im Gefängnis saß. Ich habe ihn sehr lieb gehabt. Er starb 1978, 3 Jahre nach der Gerichtsverhandlung an den Folgen eines Motorradunfalls. Ich glaube er hat versucht sich das Leben zu nehmen.

Oft wurden wir in unseren Zimmer eingesperrt, manchmal über Tage. Wir hatten nichts zu essen und auf dem Herd stand ein Topf Wasser, mit einer Kelle konnten wir daraus trinken. In der Ecke stand ein Eimer da durften wir rein machen.
Hunger ist furchtbar, zuerst hat man nur Lust auf Essen, dann fängt der Bauch an zu krummeln und es sammelt sich im Mund spucke. Und irgendwann tut es richtig weh. Nichts zu drinken zu haben, ist noch schlimmer, dann ist der Mund ganz trocken und die Lippen reißen auf.

Meine Mutter wurde erneut schwanger. Sie wollte das Baby nicht. Ich erinnere mich:
Sie legte sich auf unseren Küchentisch. Sie verlangte von mir Wasser zu holen, dann schob sie eine große Stricknadel in sich hinein. Aber sie schaffte es nicht und so verlangte sie von mir die Stricknadel in sie reinzuschieben. Ich weigerte mich, da sagte sie, entweder ich tue es, oder sie bringt mich um.
Sie schrie furchtbar und ich hatte Angst. Ich weiß nicht wie alt ich damals war. Also schob ich die Stricknadel in sie. Und dann kam viel Blut und in dem Blut war ein winzig kleines Baby. Sie schrie mich an, ich soll das Blut wegwischen und das "Ding" in den Ofen werfen. Ich wischte das Blut weg und dann ging ich mit den Eimer in dem das winzige Baby im blutigen Wasser schwamm nach draußen. Ich habe das Baby im Garten begraben.

Manchmal kamen Leute, dann machten unsere Eltern „Party“ es wurde viel Bier getrunken und Hasch geraucht und dann wurde eine große Lampe aufgestellt und wir mussten uns „hübsch“ machen. Unser Vater machte Fotos und drehte dann einen Film mit uns.
Oft waren fremde Kinder da, wir mussten untereinander und mit den Erwachsenen Sex haben.

Die Kinderpornos wurden dann am Bach vor unserem Haus deponiert.
Einmal fanden wir diese Kartons beim Spielen am Bach. Ich sah mich selbst und musste mich erbrechen, dann rissen wir die „Kataloge“ in kleine Schnippsel und schmissen sie ins Wasser.

Kurz danach starb ein Mädchen das oft bei uns war. Annabell wurde von ihrem Vater in der Badewanne ertränkt.

Manchmal mussten wir zuschauen, wie unser Vater seine Waffe reinigte, dabei erzählte er uns, was man alles erschießen kann mit einer Waffe. Er sagte: „Ich kann euch nach einander den Kopf wegblasen und dann spritzt euer Gehirn an die Wand und dann seid ihr tot“.
Oder er putzte sein Messer und erzählte dabei:
„Habt ihr schon mal die Narbe auf der Hand eurer Oma gesehen? Das war ich, fragt sie mal danach!“
Und dann zu mir: „Wenn du nicht parierst schneide ich ihr jeden Finger einzeln ab. Und dann töte ich sie“

Oft schlug er uns mit den Fäusten oder den Gürtel und wenn wir auf dem Boden lagen, trat er uns in den Rücken und in den Bauch. Oft schlug er auch unsere Mutter, dann hatte sie ein blaues Auge, oder blaue Rippen. Manchmal konnte sie nicht gehen und lag in einer Ecke und meine Geschwister kümmerten sich um sie.

Einmal da leerte ich alle Bierflaschen aus, sie hatten damals diesen Klickverschluss, ich füllte Wasser mit Spüli hinein und stellte die Flaschen wieder ordentlich in den Kasten. Unsere Eltern brachten uns fast um, bis meine Geschwister sagten, dass ich es war.
Was danach passierte weiß ich nicht.

Einmal versuchte sich meine Mutter das Leben zu nehmen, sie war total nett zu uns, wir durften zur Oma und dort Fernsehen schauen. Irgendwann hörten wir von oben ein Rummpeln. Meine Schwester und ich liefen nach oben. Die Tür war angelehnt, aber versperrt. Wir schafften es uns durch die Lücke ins Zimmer quetschen. Am Türgriff hing unsere Mutter, ihre Zunge hing draußen, die Augen waren ganz weiß und verdreht. Sie atmete nicht mehr. Meine Schwester fing an zu schreien. Aber ich war ganz ruhig. Ich schnauzte meine Schwester an: „Halt die Klappe, sie ist tot!“

Meine Schwester drehte sich um und rief nach unserer Oma. Oma kam, gemeinsam mit einer Nachbarin, zusammen banden sie meine Mutter ab und machten Mund zu Mund beatmung. Und meine Mutter fing wieder an zu atmen.

Ich setzte mich dann nach draußen auf die Treppe und wartete auf unseren Vater.

Etwas später geschah dann folgendes:

Mein Vater war wütend über den Selbstmordversuch unserer Mutter. Er schrie und ich hörte wie sie sagte: „Daran ist nur dieses Balg schuld. Mach was, bring sie weg. Sonst versuch ich es immer wieder!“ Mein Vater schlug meine Mutter, doch dann kam er zu mir.

Ich erinnere mich:
Er schlug mich, weil ich dran schuld war, das unsere Mutter sich das Leben nehmen wollte. Er trat mich. Als ich auf dem Boden lag und mich kaum noch bewegte, legte er seine Hände um meinen Hals und drückte zu. Ich sah  mich wie von oben, ich sah meinenVater wie er über mir saß und meinen Hals zudrückte und ich sah mich selbst wie ich unter ihm lag.

Viel später erfuhr ich:
Als er dachte ich sei tot, warf er mich aus dem Fenster.
Als nächstes weiß ich nur noch, dass ich und meine Schwester, im Auto von zwei Leuten vom Jugendamt saß. Ich weiß noch wie verwirrt ich war, weil ich nicht wusste wie ich dort hin gekommen war. Wir wurden zu unserer Pflegemutter gebracht, unser Vater war zu dem Zeitpunkt in der Psychiatrie.

Meine Pflegemutter kam nicht an mich heran, niemand durfte mich berühren. Ich sprach mit Niemanden. Ich erinnere mich nur sehr Bruchstückhaft an diese Zeit. Wir nannten unsere Pflegemutter Tante Heidi. Sie hatte einen Sohn namens Peter. Peter war damals schon 14 und er fand es lustig mich anzufassen, weil ich danach sofort anfing zu schreien und um mich zu hauen.
Ich weiß das ich versucht habe abzuhauen, aus dem Grund wurde dann irgendwann die Türen abgeschlossen, sowohl die Tür nach Draußen, als auch unsere Zimmertür. Aber ich erinnere mich nicht an Einzelheiten.

Für uns war alles neu, wir hatten das erste Mal ein Bad, eine Badewanne, eine richtige funktionierende Toilette. Auch das regelmässige Essen war neu. Wir kannten keine Bananen, oder Schokolade. Wir kannten auch viele Gemüsesorten nicht. Einmal gab es Schwarzwurzeln. Ich musste mich während des Essens erbrechen. Tante Heidi war sehr wütend, sie nahm mir den Teller weg, füllte ihn neu und ich musste weiter essen. Ich saß 3 Tage an diesem Teller. Irgendwann wurde Tante Heidis Mutter richtig sauer, sie sagte: „Das Kind braucht ein Brot!“ Sie nahm mir den Teller mit den Schwarzwurzeln weg und gab mir ein Brot. Ab dem Zeitpunkt mochte ich Ömi, wie ich sie nennen durfte.

Irgendwann sagte mir meine Schwester, dass sie bei Tante Heidi bleiben will, da wurde ich wütend. Wir stritten uns, dann zog ich sie an den Haaren und sie biß mir in den Arm. Tante Heidi und Peter trennten uns.

Dann kam das Jugendamt, sie fragte mich ob ich alleine ins Heim will oder gemeinsam mit meiner Schwester. Ich musste weinen und sagte das ich nur mit meiner Schwester will.
Meine Schwester fragten sie nicht.

Wir kamen ins Heim.
Dort sahen wir auch wieder unseren Bruder. Wir wurden getrennt und mussten in unterschiedlichen Zimmern schlafen. Meine Schwester sprach nicht mehr mit mir.

Irgendwann kam unsere Oma uns besuchen, sie brachte einen Mann mit. Er hatte einen hellgrauen Anzug an. Ich fragte meine Oma wer der Mann sei und sie sagte:„Aber Kind kennst du deinen Vater nicht mehr!“
Wir machten einen Ausflug und unsere Oma und der fremde Mann, brachten uns nicht mehr zurück ins Heim.

Ab da Amnesie.

Der sexuelle Missbrauch und die Misshandlungen hörten erst auf als ich etwa 16 Jahre alt war.

Ich erinnere mich:
Meine Schwester und ich wurden wegen Diebstahl erwischt. Die Polizei brachte uns nachhause, obwohl wir dem Detektiv sagten, dass man uns umbringt, wenn er die Polizei ruft.

Zuhause sagte unser Vater: „Ihr müsst aussagen, das euch die Verkäuferin das Zeug in die Tasche geschmuggelt hat!“
Ich wollte das nicht aussagen. Aber unser Vater lachte und war  ganz ausgelassen. Also stimmten wir zu.
Danach durften wir zu Oma, wir haben Chips gegessen und Cola getrunken.

Irgendwann sagte ich zu meiner Schwester: „Ich hau heute Nacht ab, kommst du mit?“

Als es ruhig im Haus wurde, stahl ich meiner Oma 100DM ich schrieb ihr noch eine kurze Nachricht, wir packten ein paar Sachen in unsere Schulranzen und kletterten aus dem Toilettenfenster.

Dann rannten wir zur Bundesstraße.
Manchmal nahmen uns Autos mit, aber die meiste Zeit liefen wir im Regen.
Einmal zogen wir uns auf einer Autobahnraststätte um und kauften ein Brötchen.

Dann liefen wir weiter.
Gegen 10 Uhr morgens nahm uns ein LKW Fahrer mit, er stellte ein paar Fragen,aber wir waren viel zu müde um zu antworten. Er setzte uns dann an einer Raststätte ab und meinte noch, „hier findet ihr bestimmt jemand der euch weiter helfen kann“ dann fuhr er weg. Ich sagte noch: „Der war aber nett“, dann kamen auch schon Polizisten auf uns zu. Ich rannte weg, aber einer fing meine Schwester. Dann blieb auch ich stehen und ließ mich wegführen.

Die Polizisten waren sehr nett, sie gaben uns Kaffee zu trinken und einer fragte uns, wie wir heißen und wo wir wohnen. Aber meine Schwester fing an zu weinen und ich sagte: „Wenn wir zurück gebracht werden, tötet man uns!“

Der Polizist lachte: „So schnell wird man nicht getötet!“
Da weinte auch ich.
Ein älterer Polizist kam und fing nun an uns zu fragen. Da sagte ich leise:
„Ich will nicht das man uns weiter weh tut, nie wieder!“
Der ältere Polizist sagte, er könnte nicht viel für uns tun, das Jugendamt wäre schon eingeschaltet und kümmert sich dann um uns.

Das Jugendamt kam um 15 Uhr. Es war eine Frau und ein Mann und sie waren sauer, weil wir nicht mehr sprachen. Sie gaben uns was zu essen, dann sagte die Frau: „und wenn ihr nächstens abhaut, dann bitte so, dass man uns nicht wieder ruft!“

Als wir zuhause ankamen, stand meine Oma mit dem Zettel inder Hand auf der Straße, mein Vater sagte nur: „Rein!“

Und zu mir sagte er leise: „DU bist Tot!“

Ich ging an ihm vorbei in die Wohnung von Oma, ich nahm mir ein Küchenmesser aus der Schublade und legte mich mit Kleidung ins Bett. Meine Mutter kam und sagte, ich soll nach oben kommen. Aber ich schüttelte nur den Kopf. Da sagte sie: „Dein Vater killt dich!“
„Soll er doch, er kann mich am Arschlecken, sag ihm das. Und sag ihm – er kann, aber er darf nicht!“

Dann drehte ich mich um und machte die Augen zu. Mein Vater kam und legte sich auf mich. Er wollte mich wieder vergewaltigen, aber ich hatte noch die Straßenkleidung an. Da legte er mir wieder die Hände an den Hals. Ich kam irgendwie an das Messer heran und drückte es ihn an die Seite. Ich weiß nicht ob ich ihn verletzt habe. Er lachte und meinte: „Bist wohl eineWildkatze!“ Dann schlug er auf mich ein.

Amnesie

Jo und Yensaya wurden geboren.

Ich wehrte mich. Ich wurde Punk und bin kaum noch zuhause gewesen. Jo wechselte sich mit Yensaya und Johanna im Außen ab.

.…

Eingefügt von Johanna:
Mit 17 lernte ich meinen Ex-Mann kennen und danach sah ich meine Eltern nie wieder. 1997 trennte ich mich von meinem Ex-Mann. 1998 lernte ich meine jetzige Frau kennen. Mein Vater starb 2010. Meine Mutter ist heute wieder verheiratet. Meine Geschwister haben den Missbrauch an ihre Kinder weiter gegeben.

Ich selbst konnte nie Kinder bekommen.
Ich bin heute sehr glücklich mit meiner Frau und unserer kleinen Tochter und vielen Tieren.
Aber diese Erinnerungen werden immer Teil von mir sein....

Wir alle
Die Schreiberin Ende

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