Sonntag, 23. Februar 2014

Veränderung


Veränderungen?


Jo: Ich glaube ich verändere mich nur in kleinen Dosen, so als würde ich morgens aufwachen und mir auf den Kopf greifen und feststellen, oh heut muss ich wieder rassieren. Im Innen sehe ich schon ... hm, viele Jahre so aus wie ich aussehe. Manchmal stell ich fest, das ich andere Meinung habe, als Gestern. Dann überrascht mich das zwar, aber es ich nehms einfach hin. Manchmal hab ich Schmerzen oder ich merke das ich ein Fremdwort dazu gelernt habe. Aber das ist eher wie eine Laufmasche in meiner nicht vorhandenen Strumpfhose. Das einzige was ich scheiße finde, ist das ich mit der Nase in etwas getunkt werde, das mit mir gar nix zu tun hat... (Einfügung von Johanna: Wechseljahre).


Johanna: Ich verändere mich gerne, es ist wie ein Abhäuten von alten Dingen und darunter kommt die zarte ganz neue Haut zum Vorschein. Jede Veränderung ist in mir Willkommen, auch die, die erst einmal negativ sind, heißt es doch, das ich darüber nachdenken muss, sie analysieren muss, mich ihnen zuwenden muss - mich mir selbst zuwenden muss.
Veränderungen sind der Lauf der Dinge. Ich werde Alt. Aber ich habe keine Angst davor.
Ich bin jetzt 48 Jahre alt, im September werde ich 49. Nächstes Jahr bin ich schon 50. Irgendwie freue ich mich darauf, dieser schöne Gedanke eine alte Frau  zu sein, die im Schaukelstuhl auf der Terrasse sitzt, der lässt mich nicht los.


Lings:  Veränderungen? Hm, ich empfinde es eher störend, wenn sich etwas, das schon lange in mir Bestand hat verändert. Was ich sehr schön finde, ist wenn die Natur sich verändert, wie die Blätter im Herbst, die den Wald rot färben.
Dann würde ich gerne ein Lagerfeuer machen und unter dem Himmel campen. Statt dessen sitze ich in einem Körper fest, der Brüste hat.
Meine wahre Natur hat eben mit dem ganzen weiblichen Kram nichts zu tun. Ich altere schon seit Ewigkeiten, die vielen Falten... wen interessiert das....


Rechts:  Ich erlebe die Veränderungen von Johanna, als wären es meine eigenen. Und ich sehe es ähnlich wie sie, doch geht es mir anders, wenn ich über den Tod nachdenke. Er birgt so viele Ungreimtheiten, zu viele Rätsel. Mir macht er keine Angst, aber ich hoffe sehr, das wir noch eine Weile alt werden können. Mir geht es, wenn ich über die Individualität eines jeden von uns nachdenke, eher so, dass ich glaube das wir alle eben nur Teile einer Person sind. Daher ist es für mich Nebensächlich darüber nachzudenken, ob ich eine Falte mehr im Gesicht finde, als Gestern.


Die Schreiberin: Altern ist wie ein Teig den man knetet, der aufgeht, den man backt. Altern ist wie ein gut schmeckendes Brot.



Die Schreiberin
Ende



Quelle: Mit Erlaubnis der Künstlerin darf ich ihre Bilder hier auf diesem Blog nutzen.
Julia Rohwedder "Change"

©Change Julia  Rohwedder

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